Aeskulap’s zerbrochener Stab

Eine Chirurgin berichtet unter dem Pseudonym Klara Ostmüller über ihre Erlebnisse und Erfahrungen im Medizinstudium und während der chirurgischen Weiterbildung, welche sie dazu bringen, nach der Facharztanerkennung das System zu verlassen und sich bei "Ärzte ohne Grenzen" zu engagieren. Aeskulap's zerbrochener Stab ist eine kritische Betrachtung.
 
Die Autorin schildert ihren Werdegang anhand von klinischen Fallbeispielen, Problemsituationen, Interaktionen mit Kollegen sowie vor dem Hintergrund der aktuellen gesundheitspolitischen Entwicklung. Hierbei fallen vor allem die zahlreichen Negativerlebnisse auf und mögen bei dem Nicht-im-Krankenhauswesen- / -Gesundheitssystem-Kundigen Entsetzen über die Zustände in Deutschlands Krankenhäusern auslösen. Der Mediziner jedoch wird typische Charaktere und Problemkonstellationen wiedererkennen und sich lediglich fragen: "So viele Widrigkeiten kann doch keine Kollegin in so kurzer Zeit erlebt haben?".
 
"Die Beantwortung dieser Frage ist aber eigentlich unerheblich, denn die einzelnen beschriebenen Situationen und die Charakteristika der einzelnen Akteure sprechen für sich und haben als Einzelsituationsbeschreibung einen Wiedererkennungswert für Insider. Als Chirurgin würde ich diesen Wiedererkennungswert gern negieren, doch leider sind mir zu viele vergleichbare Problemkonstellationen bekannt, als dass ich mich hierzu berechtigt fühlen würde."
 
Daher kann für mich nur ein Fazit resultieren: Lesen, reflektieren und an Veränderungen arbeiten, denn nicht nur eine einzelne Chirurgin, sondern viele Kolleginnen und Kollegen verlassen die klinische Tätigkeit oder suchen eine solche im Ausland." Dr. med. Klara Ostmüller wurde 1957 in Budapest, Ungarn geboren. Nach ihrer Gymnasialzeit absolvierte sie eine Ausbildung zur Fachkrankenschwester, arbeitete am Universitätsklinikum Budapest, und gehörte der ungarischen Karate-Nationalmannschaft an.
Im Jahr 1982 folgte sie ihrem ersten Ehemann nach Deutschland, wo sie seitdem lebt. Hier arbeitete sie zunächst in Köln, durchlief das Studienkolleg, und erwarb 1988 das deutsche Abitur. Nach dem Scheitern der Ehe nahm sie 1990 in Hamburg das Medizinstudium auf. Ihren Lebensunterhalt verdiente sie sich während dieser Zeit  als Krankenschwester und als Karate-Trainerin. Parallel hierzu begann sie mit den Untersuchungen zu ihrer Promotionsarbeit und betreute als ehrenamtliche Mitarbeiterin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes ausländische Medizinstudenten. Die abschließende Zeit ihres Studiums verbrachte sie in Kanada und den USA.

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